Wenn Flip-Flops beim Autofahren gefährlich werden

Barfuß am Steuer, in Flip-Flops auf dem Weg zur Eisdiele oder mit High Heels zum Abendessen: Besonders an heißen Tagen verzichten viele Autofahrer auf festes Schuhwerk. Was bequem erscheint, birgt jedoch erhebliche Risiken und kann im schlimmsten Fall sogar teuer werden. Auch wenn es in Deutschland kein ausdrückliches Verbot gibt, mit ungeeignetem Schuhwerk zu fahren, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten. Der TÜV-Verband warnt davor, die eigene Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer aufs Spiel zu setzen.
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Die Gefahren von losem Schuhwerk und High Heels im Sommer
Sandalen oder Flip-Flops bieten wenig Halt und können leicht von den Pedalen rutschen oder sich darin verklemmen. Das kann in einer Notsituation entscheidend sein, wenn es um schnelles und präzises Bremsen geht. Aber auch High Heels oder Pumps sind problematisch: Sie schränken die Bewegungsfreiheit ein und verringern das Gefühl für Gas, Bremse und Kupplung. Laut Fani Zaneta, Expertin für Verkehrssicherheit beim TÜV-Verband, besteht das größte Risiko darin, in kritischen Situationen die Kontrolle zu verlieren. Wer vom Pedal abrutscht, gefährdet sich und andere. Daher lautet der Rat: Wer unterwegs auf offene Schuhe oder barfuß unterwegs sein möchte, sollte ein Paar feste, flache Schuhe mit griffiger Sohle für die Fahrt bereithalten.
Rechtliche und finanzielle Konsequenzen
Obwohl es kein explizites Gesetz gibt, sind Fahrzeuglenker grundsätzlich dazu verpflichtet, ihr Fahrzeug jederzeit sicher zu beherrschen. Wenn ungeeignetes Schuhwerk nachweislich zu einer Verkehrsgefährdung führt, kann die Polizei ein Bußgeld von mindestens 35 Euro verhängen. Weitaus gravierender können jedoch die Folgen im Falle eines Unfalls sein. Wenn nachgewiesen wird, dass das falsche Schuhwerk zum Unfall beigetragen hat, kann die Versicherung ihre Leistungen kürzen oder eine Mithaftung festlegen. Im schlimmsten Fall, bei grober Fahrlässigkeit, kann der Vollkaskoschutz ganz entfallen.
Das gilt übrigens auch für Mietwagen im In- und Ausland. Viele Anbieter haben in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen Vorschriften zum Tragen von geeignetem Schuhwerk. Bei Auslandsreisen sollten Sie sich zudem über die dort geltenden Regelungen informieren, da die Gesetze in anderen Ländern deutlich strenger sein können.
Sicherheit für alle Insassen
Neben den fahrtechnischen Risiken erhöht falsches Schuhwerk auch das Verletzungsrisiko für den Fahrer selbst. Bei einer Vollbremsung wirken hohe Kräfte auf die Füße – barfuß drohen Prellungen oder Quetschungen. Bei einem Unfall können scharfe Kanten im Fußraum zu Schnittwunden führen. Absatzschuhe wiederum erhöhen das Risiko von Verstauchungen.
Auch Beifahrer sind nicht von Gefahren befreit, wenn sie ihre Füße während der Fahrt auf das Armaturenbrett legen oder aus dem Fenster strecken. Bei einem Unfall löst der Airbag in Bruchteilen einer Sekunde aus und schleudert die Beine mit enormer Wucht zurück. Die Folgen können schwere Verletzungen an Knien, Oberschenkeln oder im Gesicht sein. Daher gilt: Egal, wie warm es ist, die Füße gehören immer fest in den Fußraum.









