Erhöhte Militärpräsenz im deutschen Straßenverkehr

Foto: Bundeswehr/Marco Dorow

Möglicherweise haben Sie in jüngster Zeit eine Zunahme militärischer Fahrzeugkolonnen auf deutschen Straßen und Autobahnen bemerkt. Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern eine direkte Folge der veränderten globalen Sicherheitslage. Es ist davon auszugehen, dass solche Transporte zukünftig häufiger stattfinden werden. Dieser Artikel erläutert die Hintergründe und gibt Hinweise zum richtigen Verhalten. Pkw Fokus berichtete bereits über die Militärpräsenz auf deutschen Straßen

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Hintergrund: Veränderte Sicherheitslage und Verteidigungsbereitschaft

Die angespannte internationale Situation erfordert eine hohe Einsatzbereitschaft der Bundeswehr sowie der NATO-Partner. Einsatzbereite Streitkräfte sind die Grundlage für eine glaubwürdige Abschreckung und eine wirksame Verteidigung. Um diese Bereitschaft herzustellen und aufrechtzuerhalten, sind regelmäßige militärische Übungen und Truppenverlegungen unerlässlich. Sie dienen der Ausbildung der Soldatinnen und Soldaten und der Sicherstellung der Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses. Deutschland fungiert dabei oft als Transitland, als “Drehscheibe Deutschland”, über das auch alliierte Kräfte zu Übungen im Bundesgebiet oder in Nachbarstaaten verlegen. Dies führt zwangsläufig zu einer sichtbareren Präsenz des Militärs im öffentlichen Raum, insbesondere auf Hauptverkehrsrouten.

Konkretes Beispiel und Auswirkungen auf den Verkehr

Ein Beispiel für solche notwendigen Verlegungen war der Transport des Panzerpionierbataillons 701 aus Gera, der am 26. und 27. April stattfand. Das Bataillon verlegte für Übungszwecke nach Mecklenburg-Vorpommern und durchquerte dabei Teile von Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg. Der Konvoi umfasste rund 150 Fahrzeuge, die in mehreren zeitversetzt fahrenden Gruppen organisiert waren, um die Belastung für den übrigen Verkehr zu minimieren. Die über 450 Kilometer lange Fahrstrecke wurde überwiegend auf Bundesautobahnen und Bundesstraßen zurückgelegt. Aus Gründen der militärischen Sicherheit konnten genaue Routendetails und Zwischenhalte im Vorfeld nicht bekannt gegeben werden. Solche Transporte führen naturgemäß zu einem erhöhten militärischen Verkehrsaufkommen.

Verhaltenshinweise für Verkehrsteilnehmer

Aufgrund derartiger Militärtransporte wird um erhöhte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr gebeten. Es ist essenziell, einen möglichst großen Sicherheitsabstand zu den Fahrzeuggruppen zu wahren. Beachten Sie bitte unbedingt, dass aus Sicherheitsgründen nicht zwischen die einzelnen Fahrzeuge der teils bis zu einem Kilometer langen und relativ langsam fahrenden Marschkolonnen gefahren werden darf.

Rechtlich gilt eine geschlossene Kolonne als ein Fahrzeug. Ein Einscheren oder Durchfahren ist untersagt und gefährlich. Das Überholen sollte nur dann erfolgen, wenn die gesamte Kolonne sicher und ohne Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer in einem Zug passiert werden kann. Insbesondere auf Landstraßen ist oft Geduld die sicherere Alternative.

Die Bundeswehr ist sich bewusst, dass militärische Transporte eine zusätzliche Belastung für den zivilen Verkehr darstellen können, bittet jedoch um Ihr Verständnis für diese notwendigen Maßnahmen zur Gewährleistung unserer Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit.


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