VW stellt den Phaeton ein
Das, was im vergangenen halben Jahr aus den Presseabteilungen des Volkswagenkonzerns kam, ist wenig erfreulich. Zum einen für die deutsche Wirtschaft nicht und zum anderen auch nicht für den Auto oder VW-Fan im Speziellen. Nun also die nächste Hiobsbotschaft. Volkswagen will angeblich seine Luxuslimousine Phaeton einstellen, da das Modell offenbar seit Jahren im Absatz schwächelt.
Noch im Jahr 2001, also vor genau 15 Jahren war der Phaeton mit Furore in der einstigen gläsernen Dresdener Automanufaktur gestartet. Zum Dienstfahrzeug des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, avancierte der Phaeton schnell zum Sinnbild für Lifestyle und Luxus im Hause des Volkskonzerns Volkswagen. Der Wagen sollte die Krönung der Lebenskarriere von Vorstandschef Ferdinand Piëch werden, doch der Wagen avancierte zum Flopp in Deutschland. Die von Volkswagen angestrebten Ziele entlarvten sich selbst nach kurzer Zeit als unerreichbar.
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Vielleicht verbinden die Menschen mit VW keinen Luxus.
Der Phaeton war – technisch betrachtet – eine absolute Wucht. Ein starker Vortrieb wurde durch mächtige W12 Motoren gewährleistet. Die seiner Zeit erste Klimaautomatik mit Zugluft Verhinderung war in feinen Kreisen ein echter Geheimtipp. Und wie oben bereits erläutert, hatte die Luxuslimousine in kürzester Zeit viele Fans. Darunter der Papst und Gerhard Schröder. Verkauft worden ist der Wagen dennoch nicht in einem wirtschaftlichen Umfang, der es dem Konzern hätte als lohnenswert erscheinen lassen, die Produktion fortzuführen. Die Gründe für den Flopp sind sicherlich vielfältig aber vor allem auch bei der Marke selbst zu suchen. Möglicherweise hatte der Phaeton gegen S-Klasse, Audi A8 und 7er BMW nur deshalb keine Chance, weil die Marke eher für solide und bodenständige Autos á la Passat und Golf bekannt und beliebt ist. Wobei auch eine derartige These ins reich der Mythen verband werden sollte. Schließlich ist der Wagen auch Basis für Modelle von Bentley. So schlecht kann die Technik dann auch nicht gewesen sein.
Kritik am Namen und Design
Volkswagen intern hat es offenbar schon seit langem viel Kritik an dem Luxusfahrzeug gegeben. Auch die Fachpresse spottete in den Anfangsjahren über den wohl unglücklich gewählten Namen. Phaeton sei in der Mythologie einer der ersten Unfallfahrer der Geschichte gewesen. Kein glücklicher Name für einen Luxusliner. Auch das Design sei verspottet worden. Im Kern war die Kritik zu vernehmen , dass der Phaeton ein zu fett geratener Passat sei. Grundsätzlich hat der Phaeton natürlich Ähnlichkeit mit Passat, aber dies war sicherlich der konsequenten Markendesignpolitik, denn der Faulheit der Designer geschuldet. So richtig überzeugend jedenfalls waren die Angriffe auf das Fahrzeug sicherlich nicht.
Großer Erfolg in China.
In China feierte der Phaeton bei Geschäftsleuten gute Erfolge. Das Auto wurde dort geliebt und auch gern bestellt. Böse Zungen im Konzern behaupten, dass das Ende der Produktion schon viel früher gekommen wäre, wenn der Absatz nach Fernost nicht so gut gelaufen wäre. Wie auch immer: Immerhin sollen in der Autoproduktion in Dresden keine Arbeitsplätze verloren gehen. Warten wir es ab, ob VW dieses Postulat halten kann.
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