Deutschland schlecht Campingland. Der ADAC ist nicht begeistert

Foto: ADAC e.V.

Wer einmal mit dem Wohnmobil in Spanien oder Frankreich unterwegs war, der fühlt sich beim Grenzübertritt in die Bundesrepublik wie in einem Entwicklungsland. Und dieser Eindruck trügt nicht. Der ADAC hat jetzt, wie aus einer aktuellen Pressemeldung hervorgeht, eine ganze Reihe von Verbesserungspotentialen herausgearbeitet. Denn die Ergebnisse der Erhebung sind eindeutig und zeichnen ein klares Bild der aktuellen Situation auf deutschen Raststädten. Von der Mängelliste angeführt ist das Thema Parken: Über die Hälfte (53%) der befragten Camper wünschen sich speziell ausgewiesene Stellplätze für Wohnmobile und Wohnwagen auf den Raststätten.

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Derzeit gibt es diese nicht auf allen Rastanlagen in Deutschland. Und wenn doch, sind sie oft von Lkw blockiert, teilen sich den Platz mit Bussen oder fehlen schlichtweg komplett. Hinzu kommt eine mangelhafte Beschilderung, die fast die Hälfte (49%) beklagt. Kurzum, es fehlt eine sichere Orientierung.

Chemieklo entleeren?  Meistens Fehlanzeige. 

Doch nicht nur das Parken bereitet auf deutschen Rastplätzen Probleme. Auch die grundlegende (Entsorgungs-) Infrastruktur steht im Fokus der Kritik:

So fordern 42% der befragten die Möglichkeit, Frischwasser nachzufüllen. 38%  fehlt die Möglichkeit die Kassettentoilette zu entleeren. Die Mehrheit der Camper wäre sogar bereit, dafür zu bezahlen  – ein Viertel davon sogar bis zu vier Euro! Wie man darauf kommt ist fraglich. Selbst auf dem Campingplatz kostet die Entsorgung der Kassettentoilette an einem Automaten maximal 2 Euro. 

Ein großer Wunsch ist die Möglichkeit des sicheren Übernachtens.

Ein weiteres dringendes Bedürfnis ist der Wunsch nach sicheren Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Autobahn. Gerade in Zeiten, in denen Überfälle auf der Tagesordnung stehen. Fast die Hälfte (45%) der Camper würde ein eingezäuntes und videoüberwachtes Areal zum Übernachten gegen Gebühr begrüßen. Und 31% wären sogar bereit, bis zu zehn Kilometer von der Autobahn abzufahren, um einen überwachten Stellplatz zu erreichen.

Kurze Stopps und hohe Preise: Die Realität der Rastanlagen

Aktuell nutzen viele Campingurlauber Rastanlagen vor allem für kurze Stopps. Die häufigsten Gründe sind die Nutzung der Toiletten (48%) und das Tanken (40%). Doch hier schlägt der Preis zu Buche: Die Hälfte der Befragten findet das Tanken an der Autobahn sehr teuer. Auch Restaurants und Shops schneiden schlecht ab. Hinzu kommen noch Sauberkeitsprobleme hinzu: 34  % ärgern sich über schmutzige Sanitäranlagen und 31 Prozent über Müll auf den Anlagen.

Deutschland hinkt hinterher: Ein Blick ins Ausland

Im europäischen Vergleich schneidet Deutschland aus Sicht der Camper deutlich schlechter ab. Von 100 möglichen Punkten erreicht Deutschland nur 50 – ein klares Zeichen also für Verbesserungsbedarf. Wer nach Frankreich schaut wird viel Potential entdecken, was hierzulande noch umzusetzen wäre. 


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