ADAC plädiert für verstärkteren Emissionsschutz in den Städten
Foto: Ho-Chi-Minh: Wikipedia. Trotz aller Kritik: So intensiv wie in asiatischen Städten ist der Smog in Deutschland noch nicht.
Die bundesdeutschen Städte stehen derzeit mit dem Rücken zur Wand, was die Abgasbelastungen der Hauptverkehrsstraßen angeht. Neben vielen Umweltverbänden, die teilweise militante Klagewellen lostreten, um die Städte zu zwingen die Belastungen zu senken, wird nun, im Zuge des Dieselgates auch der Gesetzgeber Verbote erteilen und zu verschärften Richtwerten übergehen.
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Auch der ADAC spricht sich für Maßnahmen gegen Feinstaub in den Städten aus.
Auch nach Meinung des renommierten ADAC sollten von Seiten der Städte jetzt deutlich verstärkt Maßnahmen ergriffen werden, um Staus zu reduzieren oder zu vermeiden. Ergebnisse des Umweltbundesamts belegen, dass Staus den Stickoxidausstoß des Fahrzeugverkehrs in den Innenstädten um fast 100% ansteigen lassen. Zu den wichtigsten Lösungsansätzen zählt der Mobilitätsclub den Ausbau und die Beschleunigung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), die Förderung des Radverkehrs, die Parkraumbewirtschaftung, eine intelligente und vernetzte Steuerung der städtischen Ampeln sowie eine koordinierte Verkehrs- und Siedlungsplanung.
–Besserer Radverkehr: Sichere und schnelle Radverkehrsanlagen
sind die Voraussetzung dafür, dass Autofahrer aufs Fahrrad
umsteigen. Diese Radwege sollten auf Basis einer strategischen
Netzplanung entwickelt werden.
– Extreme Parkplatzsuchen vermeiden: Ziel muss sein, durch die Steuerung von
Angebot und Nachfrage zu einer ausgeglichenen Parkraumbilanz zu
kommen. Dies führt zu einer Reduzierung des Parksuchverkehrs und
zu weniger Schadstoffbelastung. Parkraumbewirtschaftung sollte
jedoch nur dort betrieben werden, wo Mobilitätsalternativen zur
Verfügung stehen.
– Vernetze Ampelsteuerung: Während grüne Wellen eingesetzt werden, um den
Verkehr auf einzelnen Hauptrouten zu verflüssigen, zielt die
Netzsteuerung von Ampelanlagen auf ein größeres
zusammenhängendes Straßennetz ab. Dabei erfolgt die Steuerung
der Ampeln in Abhängigkeit vom aktuellen und vorhergesagten
Verkehrsaufkommen. Im gesamten Netz können so die Halte-und
Wartezeiten minimiert werden.
– Gute Verkehrsplanung sollte mit der Siedlungsplanung
abgestimmt sein. Um Pendlerströme nicht noch zu verstärken, ist
es sinnvoll, neue Wohngebiete im Umland möglichst entlang der
Hauptachsen des schienengebundenen ÖPNV zu errichten. Städte
können einen Beitrag zur Verkehrsentlastung leisten, indem sie
auf eine hohe Bebauungsdichte und Funktionsmischung setzen und
größere Arbeitsstätten bevorzugt an Hauptknotenpunkten des ÖPNV
ansiedeln.
Ländlichen Berufspendelverkehr einkalkulieren
Durch Zuwanderung aus den ländlichen Räumen und gute Arbeitsplatzangebote hat der Verkehr vor allem in den Großstädten und Ballungsräumen in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. Dies zeigt sich auch am Pkw-Bestand, der zwischen 1997 und 2017 um knapp neun Millionen auf etwa 45,8 Millionen Fahrzeuge zugenommen hat.