Tesla Modell 3: Der Stromer für Jedermann
Elektromobilität ist derzeit ein positiv besetztes Thema in der Automobilbranche. Man vernimmt wenig Kritik, und wenn mal jemand etwas Richtiges dazu sagt, dann wird die Kritik kaum vernommen. Etwa die These Erich Sixts, der wir uns in Teilen anschließen, dass sich Elektromobilität nicht nicht großflächig durchsetzen wird. Zumindest nicht, wie es die Bundesregierung plant, bis 2020. Da wird wohl noch etwas mehr Zeit ins Land gehen.
Wer bisher das Thema betrachtete, der wird festgestellt haben, dass Elektromobilität vor allein eines ist: Teuer. Die Fahrzeuge sind, schaut man zum Beispiel auf die Modelle von BMW i3 und i8, teuer und nahezu unbezahlbar. Dies ist zwar immer eine Frage der Perspektive und des Einkommens, doch ist es sicherlich nicht vermessen zu sagen, dass die Elektomobilität wie wir sie heute kennen eher unattraktiv für die Masse ist.
Model 3 für den Mittelstand
Mit dem neuen Modell 3 von Tesla soll sich das nun ändern. Mit dem Auto will der Hersteller die Mittelschicht erreichen und damit endgültig den Durchbruch der Elektromobilität einläuten. Bei der Vorstellung des Autos gab es eine Präsentation, die an die Vorstellung eines neuen Apple Produktes erinnerte. Emotion und Show gepaart mit Innovationen. Auch vor den eigens gestalteten Tesla Geschäften sollen die Leute, genau wie bei Apple damals Schlange gestanden haben. Und dennoch: Tesla hat natürlich nicht so viele Fahrzeuge verkauft wie Apple Iphones, weshalb auch der Tesla noch kein Massenprodukt ist.
Der Anspruch die Massen zu erobern ist heikel.
Die Marketingstrategie, mit dem Tesla Modell die Massen zu erobern, ist heikel und sogar ein Stückweit gefährlich. Denn wenn es nicht gelingt, mit dem Produkt die gewünschten Ziele zu erreichen, so wird man den Misserfolg Tesla zuschreiben und nicht etwa der noch mangelnden Infrastruktur an Strom-Tankstellen und anderen Servicestationen. Aber: Die Vorzeichen der neuen Stromer-Revolution sind blendend.
Das Modell 3 ist als Fahrzeug im Mittelklasse Segment angesiedelt und soll 35.000 Dollar kosten. In der Grundversion hat der Wagen eine Reichweite von 345 Kilometern pro Batterieladung ( laut Tesla) und lässt sich in nur sechs Sekunden von 0 auf 97 km/h beschleunigen.
Bisher jedenfalls sieht es so aus, also könnte die Strategie aufgehen. Bereits innerhalb der ersten 24 Stunden sollen weltweit schon 115.000 Vorbestellungen eingegangen sein. Diese Nachfrage könnte das derzeit noch in den roten Zahlen befindliche Unternehmen endlich profitabel werden lassen. Zu gönnen ist es dem Unternehmen jedenfalls, zumal der First Mover immer vor den Nachahmern brillieren sollte. In Deutschland kostet die Vorbestellung übrigens 1000 Euro in den USA 1000 Dollar. Wer vorbestellt, der sollte es also auch entsprechend ernst meinen.