OBD-Geräte im Test bei der GTÜ
Foto: GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung GmbH/Kröner/GTÜ
Eine der beliebtesten Geldquellen für Autowerkstätten sind leider Gottes meist die simpelsten Arbeiten. Wer im Display seines Bordcomputers die Meldung „Abgassystem defekt“ – etwa bei Peugeot entdeckt , ist zunächst erstmal extrem verunsichert. Vor allem dann, wenn die Meldung zum ersten Mal auftritt und man selbige noch nicht wirklich einschätzen kann. Was also kann man machen? Die allermeisten Autobesitzer fahren dann zur Vertragswerkstatt, um den Fehlerspeicher auslesen zu lassen. Dieses ist aber in den meisten Fällen eine kostenpflichtige Dienstleistung, die – je nach Gesinnung – schon mal bis zu 75 Euro kosten kann. Vielleicht lohnt es sich da, einen eigenen OBD-Tester anzuschaffen, mit dem man den Fehlerspeicher selbst auslesen kann.
Inhaltsverzeichnis
OBD-Tester im Leistungsvergleich
Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung ist zusammen mit der Auto Zeitung auf Fehlersuche gegangen und hat acht OBD-II-Tester einer gründlichen Überprüfung unterzogen. Dabei wurden neben der Funktion auch die Ausstattung und Handhabung bewertet. Alle Geräte mussten Fehler (Motor, Bremsen und Komfort-Sensorik) an präparierten Autos finden.
Das teuerste Gerät im Test macht das Rennen
Bestes Gerät im Test der “CRP123 OBD2 Diagnosegerät Handscanner” von Launch, der mit großem Abstand zu seinen Mitbewerbern mit der Bewertung “sehr empfehlenswert” den ersten Platz im GTÜ-Test belegt. Auf den Plätzen zwei bis fünf folgen mit “empfehlenswert” die Modelle “OBD 150 Handscanner” von Bosch, der “iCar OBD professiononal solution Dongel” von Vgate, der “Racekey OBD Dongel” von SmartPilot und der “Pace Link” von Pace. Mit lediglich “bedingt empfehlenswert” schnitten die Tester “OBDII Fehlercode Scanner Handscanner” von Autel und der “Autoscan Wi-Fi WLAN OBD2 Dongel” von BerryKing ab. Weit abgeschlagen auf dem letzten Platz landete mit “nicht empfehlenswert” der “Bluetooth Torque Dongel” von von EXZA HHobd (siehe GTÜ-Ergebnistabelle).
Preiswerte Diagnose mit App und Dongel
Die preiswerteste Diagnosetechnik sind Apps aus dem Netz, die sich mit einem kleinen Datensender, dem sogenannten Dongel, Zugang zu den wichtigsten Fahrzeug-Steuergeräten via OBD-II-Schnittstelle verschaffen. Die GTÜ-Experten testeten fünf dieser Diagnose-Dongel, die im Bereich zwischen 21 und 119 Euro liegen und ihre Daten vom Diagnosestecker per Kurzstreckenfunk ans Smartphone senden. Teurer, aber qualitativ hochwertiger sind die robusten Handscanner, die mit Kabel und Stecker mit dem Fahrzeug verbunden werden und über ein eigenes Display verfügen. Diese drei geprüften Geräte kosten zwischen 114 und 150 Euro.
Die Fehlerauslese klappt bei fast allen Testkandidaten relativ schnell. Die Ergebnisse fallen jedoch sehr unterschiedlich aus und nicht alle Geräte erkennen auch alle Fehler. Während beispielsweise der Testsieger die gefundenen Fehler in verständlichem Text auf Deutsch anzeigt, melden ein Teil der Tester nur Fehlercodes, deren Bedeutung umständlich im Web oder mit Hilfe von Tabellen gesucht, bestimmt und übersetzt werden muss.