Kommentar: Volvo, Ihr neuer Vormund.
Liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie sich einmal gefragt, in was für einer Gesellschaft Sie leben möchten? Haben Sie im Freundes- und Bekanntenkreis einmal nachgefragt? Was sind die Antworten, die Sie in der Regel erhalten? Die meisten antworten doch, dass sie in einer freien und selbstbestimmten Gesellschaft leben und alt werden möchten. Leider ist durch immer unsinnigere und rigoroserer Gesetzesentwürfe die Freiheit dieser Gesellschaft akut bedroht.
In der Regel ist dafür aber weniger die Privatwirtschaft als vielmehr die Politik verantwortlich. Ganz aktuell allerdings macht ein Automobilhersteller aus Schweden auf sich aufmerksam, der vollmundig ankündigt, ein generelles Tempolimit serienmäßig in seine Fahrzeuge zu implementieren. Volvo will ab dem Jahr 2020 alle neuen Autos auf 180 km/h drosseln. Der Grund dafür ist, dass der Hersteller Medienberichten zur Folge nun „Verantwortung“ für seine Kunden übernehmen möchte. Und um genau das zu leisten, habe man eben beschlossen, dass 180km/h für alle einfach ausreichend sind.
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Volvo entscheidet für die Kunden. Das Ende der Selbstbestimmung
Volvo erkennt in der Geschwindigkeitsbeschränkung scheinbar eine sinnvolle Begrenzung, die das Autofahren sicherer machen soll. Und das obwohl doch hinlänglich bekannt ist, dass nicht schnelles Fahren für schlimme Unfälle verantwortlich ist, sondern eine unangepasste Fahrweise. Und was passend ist und was nicht, konnten einst wir Autofahrer noch selbst bestimmen.
Mit der Geschwindigkeitsbegrenzung von Volvo ist diese Selbstbestimmung nun vorbei. Zwar sind 180 km/h eine Grenze, die im normalen Straßenverkehr mit all seinen täglichen Behinderungen nur selten zu erreichen ist, doch bleibt es ein Eingriff in die freie Entscheidungskompetenz und damit der Selbstbestimmung des Autofahrers. Ob dies in Auto-Deutschland auf Freunde stößt, darf bezweifelt werden.
Sicherheitsklientel wird kaum Anstoß nehmen
Da Volvo Fahrer ohnehin als sehr sicherheitsbedürftige Klientel begriffen werden, kann man davon ausgehen, dass der Vorstoß dort kaum Unmut hervorruft. Grundsätzlich ist daher die Verkündung ein gelungener PR-Streich.
Neukunden, abseits der eigenen Zielgruppe, dürfte man allerdings mit solchen Aktionen nicht erhoffen. Schade eigentlich, hat VOLVO doch gerade im SUV Bereich, bei den letzten Modellen, hervorragende Fahrzeuge vorgestellt.