Abgasbetrug auch bei Renault?
Es scheint so, als ist es in der Automobilbranche wie beim internationalen Radsport. Wenn einer Doping konsumiert, dann müssen es auch alle anderen tun, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Nun stellt sich die Frage, ob auch der Automobilhersteller Renault, bei seinen Abgaswerten künstlich – oder präziser – softwaretechnisch nachgeholfen hat.
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Erhebliche Abgasabweichungen bei Renault?
Die französische Zeitung “Les Echos” berichtet, dass es bereits im Oktober zu Durchsuchungen bei Renault gekommen sei. Darüber hinaus seien schon länger Gerüchte öffentlich geworden, dass es bei Renault zu erheblichen Abweichungen von angegebenen und realen Schadstoffausstößen kommt. Direkt nach dem Bekanntwerden des VW Skandals im vergangenen Jahr hatte die Organisattion Deutsche Umwelthilfe (DUH) Messergebnisse veröffentlicht, dass ein Renault Espace die vorgegebenen Abgasgrenzwerte unter mit kaltem Motor erfülle.
Bei warmem Motor allerdings sollen die Messwerte auf das bis zum 25-fachen des erlaubten Abgasausstoßes hochschnellen.
Der Hersteller bestätigte heute, dass die DGCCRF (Generaldirektion für Wettbewerb, Verbrauch und Betrugsbekämpfung) in der vergangenen Woche sowohl in der Konzernzentrale als auch an anderen Standorten Razzien durchgeführt hat. Nach Bekanntwerden der Ermittlungen brach die Renault Aktie am Donnerstag an der Börse zeitweise um bis zu 23 Prozent ein, konnte sich aber zum Abend hin wieder etwas erholen.
Daimler ebenfalls unter Druck
Auch der Daimler Konzern kann über die bekanntgewordenen Ereignisse zumindest „stolpern“ denn Mercedes verbaut in verschiedenen Modellen seiner Fahrzeuge Motoren von Renault.
Ein Daimlerpressesprecher sagte am Abend: “Wir setzen keine Defeat Devices ein. Renault hat uns versichert, dies ebenfalls nicht zu tun.”
Na dann ist doch dann alles klar oder? Warten wir es ab!